Ein Wintermärchen

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Tiere leiden still und leise und der Mensch schaut meist nur weg.

Halt ein Leben, das nichts zählt und für das man Ignorieren wählt.

Aber überall mit dem eig‘nen Wohlstand protzen,

da könnt ich täglich Tränen kotzen.

Phloxi Zwergenhut und Aniki Sternenglanz oder:
„Erfülle mir meinen Traum aus dem Land der Fantasien……………….“ 
Teil 1, Teil 2und Teil 3



Wir schreiben das Jahr 2019 und es existiert noch immer ein Planet, auf dem es auch noch Leben gibt. Die Lebewesen dort unterscheiden sich deutlich voneinander, die, die sich Menschen nennen, glauben, dass ihnen die Welt ganz alleine alleine gehört. Sie glauben, dass die anderen Spezies die dort wohnen, nichts wert sind und sie beuten sie aus, misshandeln sie auf übelste Weise. Sie haben es sogar schon geschafft, ganz viele auszurotten. 

Ihre Gier steigt stetig ins Unermessliche und Mitgefühl ist fast komplett ausgestorben. Schwere Zeiten für die Schwächsten auf diesem Planeten – die Tiere, die keine Lobby haben und für die es keine Gesetze gibt, die ihr Leben einigermaßen schützen würden. 

Die anderen Lebewesen, die Menschen nennen sie Tiere, sind auf dieser Welt, um ihr Leben einfach zu genießen. Sicherlich heißt Überleben auch, dass einige von ihnen gefressen werden, aber niemals ohne Hunger oder nur aus Habgier. 

Irgendwo lebte auch ein Hundebaby, leider in einem Land, man nennt es Kroatien, in dem wie fast überall, Tiere nichts zählen. Es gibt dort ein schreckliches Tierheim, in das die Menschen Hunde entsorgen, die sie nicht mehr wollen oder die einfach nur das Straßenbild stören.

In diesem Tierheim wohnt dieses Hundekind. Es hatte seine Mutter und Geschwister verloren, da sie ein Auto rücksichtslos über den Haufen gefahren hatte. Nach vielen Stunden ließ es seine tote Familie zurück und tapste durch das Dorf. Der gute Geruch von Brot ließ es vor einem kleinen Geschäft stoppen, in der Hoffnung ein Stück Brot von den Menschen dort zu bekommen. Aber so sehr es sich auch bemühte, den Menschen klar zu machen, dass es Hunger hat,  schenkte ihm kein Mensch Beachtung. Außer dem Inhaber des Ladens, der hatte postwendend den Hundefänger angerufen, sich sofort auf den Weg machte. Das Hundekind drückte gerade seine trockene Nase gegen die Scheibe, als der Mann es schon im Genick packte. Alles Jammern und Weinen nutzte nichts, es kam in eine dunkle Kiste und wurde dann im übervollen Tierheim zu den vorhandenen Hunden geworfen.

Es weinte lange Zeit vor sich hin, aber musste erkennen, dass es damit nichts verändern würde. So nahm es allen Mut zusammen und sah sich im ziemlich dunklen Raum um. Es entdeckte eine hübsche schwarze Hündin, die auch sehr traurig guckte und sehr unglücklich wirkte. Es sprach sie einfach an. Sie war sehr nett und erzählte ihm, dass sie schon vor einer Weile hierher gebracht worden war, weil es die Menschen störte, dass sie nach ein wenig Futter oder Milch bettelte. Sie habe sich damit abgefunden, diesen schrecklichen Ort hier nie mehr lebend zu verlassen, aber resignieren wollte sie nicht. 

Sie erzählte, dass sich die Hunde hier eine Fantasiewelt geschaffen haben, um ihr Leid in dieser Trostlosigkeit aushalten zu können. Täglich gäbe es schlimme Beißereien und nur wer stark sei würde auch satt. 

So erzählen sich die Hunde untereinander vom Zaubertraumbaum, der draußen in der Außenanlage steht. Dieser Baum zieht die Sonnenstrahlen an und wenn ein Hund sich dort aufhält, dann kann er das große Glück haben, dass ein Strahl ein wenig Zauberstaub auf ihn abwirft. 

Dieser Zauberstaub hat die Kraft, Menschen, aus einem anderen Land, die stets bemüht sind Tieren in Not zu helfen, auf Hunde hier im Tierheim aufmerksam zu machen. Diese Menschen wissen, sie können nicht alles Elend dieser Welt beheben und deshalb können sie nur wenige hier weg holen.

Sie sind darüber sehr traurig und schämen sich sogar, nicht allen helfen zu können. Sie wissen nicht, dass Hunde, die Zauberstaub im Pelz tragen, eine magische Wirkung auf sie haben. Dieser ist unsichtbar und wirkt unbemerkt auf die Menschen. Sie haben einen inneren Zwang, die Hunde für die Reise zu wählen, die den Zauberstaub abbekommen haben. Sie wissen letztlich noch nicht einmal, warum sie sich ausgerechnet für den einen oder anderen Hund entschieden haben. 

Das Hundekind tanzte vor Freude herum, als die Schwarze die Geschichte beendete. Die beiden Hündinnen beschlossen, sich noch ausgefallene Namen zu geben, damit sie die Sonnenstrahlen vielleicht noch schneller auf sich lenken konnten. Das Hundekind hieß ab sofort „Phloxi Zwergenhut“ und die Scharze „Aniki Sternenglanz“. Sie fühlten sich mit ihren Namen nun auch gleich irgendwie wertvoller, als einfach nur „Hund“ zu heißen. Da sie alles sehr angestrengt hatte, schliefen sie dann auch schnell gemeinsam ein.

Am nächsten Morgen wurde irgendwann auch das Außengehege geöffnet und „Aniki Sternenglanz“ und „Phloxi Zwergenhut“, rannten sofort in die Nähe des Zaubertraumbaums. Es waren schon viele andere Hunde dort und sie fanden nur noch etwas außerhalb einen Platz. Ein größerer Hund legte sich noch zwischen die beiden, aber auch ihm wünschten sie, dass er das Glück haben würde, Zauberstaub abzubekommen. Sie sahen wie die Sonne aufging und glaubten ganz fest daran, nun vielleicht ausgewählt zu werden, um dem großen Glück zu begegnen.

Sie lagen eine ganze Weile still dort und Phloxi Zwergenhut wurde richtig langweilig. Sie maulte, dass sie lieber spielen würde, aber langweilig war es dort ja immer, tagein und tagaus dieses trostlose Leben ohne irgendeine Abwechslung. 

Was die Hunde dort davon abhielt, nicht den ganzen Tag vor sich hin zu dämmern, war die stetige Obacht, dass keiner der anderen Hunde ausrastete und sich ein schwächeres Opfer zum Streiten suchte. Als kleiner Hund war ein Überleben ein Geschenk – obwohl manche sich auch den Tod wünschten, um ihr Dasein nicht mehr ertragen zu müssen.

Nach einigen Stunden kam ein Mann und jagte alle Hunde in den Innenraum, der noch völlig nass war und zudem auch nicht richtig sauber. Sie mussten sich wie immer im nassen Dreck aufhalten und für die beten, die Verletzungen hatten oder einfach nur empfindlich waren, dass sie gesund blieben.

Aniki Sternenglanz und Phloxi Zwergenhut waren nun unzertrennlich geworden. Sie waren auch gemeinsam der Meinung, dass der Zauberstaub sie nicht bepudert hat. Ihr Leben ging nämlich ohne jede Veränderung sehr trostlos und traurig weiter.  

Irgendwann kam ein junges Mädchen mit einem Mann vom Tierheim und sie zwängten sich durch die vielen Hunde. Das Mädchen blieb plötzlich wie angewurzelt stehen und sagte was zu dem Mann:  
„Ja ću to uzeti „ Ihre Augen blieben an Aniki und Phloxi hängen und sie bückte sich kurz und strich ihnen jeweils kurz über den Kopf.

Die zwei hatten deutlich gehört, dass sie gesagt hatte: „Die nehme ich“?. Phloxi hüpfte vor Aufregung wild umher und gleich schnappte ein großer Brauner nach ihr, da sie ihn in ihrer Freude versehentlich angerempelt hatte. Das Mädchen und der Mann gingen wortlos. Aniki und Phloxi wiederholten immer und immer wieder die drei Worte 
„ DIE NEHME ICH“. 

Aniki wusste aus der Vergangenheit, dass Hunde, zu denen man diese Worte sagt, die Chance auf ein richtiges Hundeleben bekommen. Aber sie erzählte auch, dass nicht jeder Hund bis zu dem Tag, an dem er das Tierheim verlassen dürfte auch überlebt. Es werden keine Verletzungen behandelt, keine Krankheiten wie Infekte usw. und wenn ein Hund totgebissen wird, wird er weggeworfen.

Aniki sagte, dass sie beide nun richtig gut aufeinander aufpassen müssen. Sie bekommen noch Impfungen und später Papiere, damit sie die große Reise antreten können. Bis dahin müssen sie sich gedulden und sehr vorsichtig sein, dass damit sich ihre Träume aus ihren Fantasien auch wirklich erfüllen.

Die Menschen, die ihnen helfen wollen, haben ihnen versprochen, alles daran setzen, dass Aniki und Phloxi diese Erfüllung erleben dürfen. 

Und diese Menschen bitten nun die Leser dieses Märchens, für sie zu hoffen und sie danken dem Zaubertraumbaum und dem unbekannten Wesen, das Aniki Sternenglanz und Phloxi Zwergenhut mit Zauberstaub versehen hat.


Wenn alles Hoffen erhört wird, so wird dieses Märchen hier nicht zu Ende sein, sondern schon bald weitererzählt werden………………. 

Phloxi Zwergenhut und Aniki Sternenglanz ( Teil 2 )

Jeder, der das Märchen von Phloxi Zwergenhut und Aniki Sternenglanz bis hierher gelesen hat, fragt sich sicherlich, ob es eine Fortsetzung gibt. 

Ja, es gibt sie, die Fortsetzung, denn die Beiden haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass auch sie vielleicht einmal im Leben das Glück erfahren dürfen, gewollt zu sein.

An einem Tag, als schon die ersten leichten Schneeflocken vom Himmel fielen und Aniki und Phloxi sich vor lauter Kälte kaum raus trauten, erschien wieder diese Frau, die damals gesagt hatte „Die nehme ich“. Sie sprach eine ganze Weile mit dem Tierheimarbeiter und beide waren außer sich vor Freude, dass sie nun endlich die Auserwählten Sternenstaub-Hunde sind.

Aber es kam ganz anders. Kurz nachdem die Frau gegangen war, kam der Mann wieder und dem größeren Schäferhundmischling, der mit Phloxi und Aniki in der Sonne gelegen hatte, wurde ein Halsband umgelegt und er wurde an der Leine rausgeführt. Die beiden flitzen schnell zum Gitter, um zu schauen, was mit dem Hund gemacht werden würde. Sie sahen, dass ein Mann draußen wartete, den Mischling liebevoll streichelte und ihn dann mitnahm.

Phloxi weinte bitterlich und ließ sich von Aniki kaum beruhigen. Sie stammelte immer wieder „warum nicht wir?“ Warum müssen wir hier weiterhin angst und bange sein, dass wir den nächsten Tag nicht erleben?“ Aniki erklärte ihr, dass ausschließlich die Menschen über Wohl und Leid der Tiere entscheiden. Daher müssten auch wahnsinnig viele Tiere ein elendiges Dasein führen, obwohl sie niemals in ihrem Leben irgendetwas Böses getan haben.

Für Phloxi war nun klar, ihr Dasein hatten die Menschen in der Hand. Sie würden über Leben und Tod entscheiden. Ihr Bauch grummelte wieder vor Hunger und Wasser gab es auch nirgends, so legte sie sich dicht neben Aniki und weinte sich in den Schlaf, um den Hunger und Durst für einen Augenblick zu vergessen.

Sie schlief sogar ziemlich fest ein, obwohl es Tierheim immer sehr lautstark zuging. Die Hunde wollte sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden und bellten oft so lange, bis ihre Stimmen versagten. 

Geweckt wurde sie durch ein angenehmes Gefühl – etwas Warmes streichelte sanft ihren kleinen dünnen Körper und als sie die Augen öffnete, sprach eine ruhige Stimme zu ihr. Die Stimme nannte sie „kleines Engelchen“ und erzählte so was wie „du wirst den Himmel auf Erden haben“.

Phloxi Zwergenhut war ganz sicher, dass ihr Leben, dass erst vor einigen Wochen begonnen hatte nun zu Ende war und das sie tot sei und einfach nur einen Traum habe.

Als dann aber Aniki um sie herumtanzte, war ihr klar, sie muss leben oder Aniki wäre auch gestorben und das war ja recht unwahrscheinlich. Sie strengte sich also an, sich nun auf die Frau zu konzentrieren. Sie war wirklich Realität und sie streichelte sie noch immer. Dann bekamen Phloxi und auch Aniki auch ein Halsband um und wurden zu einem Auto gebracht. Phloxi war sehr aufgeregt, nun endlich ihr neues Zuhause kennen zu lernen und noch dazu eines, in das sie gemeinsam mit Aniki einziehen würde. 

Als das Auto hielt, brachte man beide in einen ziemlich sterilen Raum. Ein Mann mit einem schmutzigen ehemals weißen Kittel kam rein und der sah nicht gerade so aus, wie man sich sein neues Herrchen vorstellte. Er redete auch kaum, und eh sich beide versahen, hatte er ihnen irgendwas mit einer Spritze verpasst. Hieß das, dass man ihr Vertrauen missbraucht hatte, sie liebevoll behandelt hatte, um sie hierhin zu locken, wo man sie tot spritzen würde? Aniki hatte Phloxi mal erzählt, dass manche Hunde von den Menschen auch umgebracht werden, obwohl sie ein Recht auf Leben haben. Aber der Mensch sich immer wieder das Recht auf‘s Töten einräumt………………………………….

Phloxi war ganz schwindelig und sie dachte, sie würde ohnmächtig. Erneut kamen sie ins Auto und man packte sie wieder in den kleinen überfüllten Zwinger des dreckigen Tierheims. 

Zwei wie Pech und Unglück saßen wieder hier und schlossen mit ihrem Wunschdenken ab. Das konnte nicht die Welt der glücklichen Vierbeiner gewesen sein. Alles kalt und weiße Wände und die Menschen dort, waren auch nicht mit Herzlichkeit gesegnet worden und nun saßen sie wieder in diesem Gebäude des Todes – warum? Warum nur hatten sie nicht auch das Glück wie der Schäferhund vom Zauberstaub berührt worden zu sein? 

Sie konnten nichts tun. Jammern würde sie auch nicht retten. Mit jedem Tag resignierten Aniki und Phloxi mehr. Sie gingen kaum noch in den Außenbereich, der auch frostig kalt war, so dass den Hunden nach kurzer Zeit die Pfotenballen einrissen und es böse Entzündungen gab, die niemanden interessierten.

An einem sehr trüben, kalten, regnerischen Tag lagen beide wieder dicht beieinander und sie wünschten sich, der Tag möge schnell vergehen. 

Sie hörten Stimmen und auch wieder die einer Frau. Wenn eine Frauenstimme zu hören war, passierte immer etwas Besonderes. Hier arbeiteten nämlich keine Frauen, sie wollten wohl das Leid der Hunde hier nicht mit ansehen. Aber wären sie dort, so hätten sie vielleicht den Hunden manches etwas freundlicher machen können.

Es war „die nehm ich“ Frau. Sie hatte zwei Boxen dabei und der Tierheim Mann schnappte sich Aniki und Phloxi und schwupp waren sie in den Boxen. Beide waren ganz still und hatten einfach nur Angst, was nun wieder passieren würde. Würden sie, wie so viele Hunde hier, einfach verschwinden?

Nach einer kurzen Fahrt waren sie wieder in diesem sterilen Raum. Sie bekamen keine Spritze sondern wurden abgetastet, abgehört und ihnen wurde ins Maul geschaut. Danach ging es zu einem Amt. Phloxi‘s Box stand neben der von Aniki und sie flüsterte Aniki zu: „Du, dass ist das Glücksamt. Davon hatte mir meine Mutter einmal erzählt, als wir durch‘s Dorf liefen. Die Hunde, die hierher gebracht werden, bekommen Scheine, die ihnen eine Reise ins Glück ermöglicht“. Beide waren in dem Moment so zufrieden, dass sie jeweils einen Freudensprung in ihrer Box machten. Die Menschen hörten das Rumpeln der Boxen und wunderten sich, warum die Hunde so nervös waren. Das es einfach nur die Unfassbarkeit auf ein besseres Leben bedeutete, würde niemals jemand erfahren.

Nachdem die Menschen sich die Ausreisepapiere geholt hatten, ging eine ewig lange Fahrt los. Phloxi und Aniki konnen nur durch die Ritzen der Boxen erkennen, dass eine Landschaft nach der anderen an ihnen vorbeiflog. Sie blieben ganz still, denn sie wollten die Menschen nicht verärgern, damit diese es sich noch anders überlegten und womöglich noch umkehrten.

Nach einigen Stunden hielten die Leute und es gab Wasser für die beiden, das sie dankbar annahmen. Sie durften auch kurz auf eine kleine eingezäunte Wiese, die an einer Straße war, die die Menschen Autobahn nannten. Aber da es eingezäunt war, bestand keine Gefahr für die zwei. 

Viele Stunden später hielt das Auto wieder und Phloxi und Aniki wurden mit den Boxen in ein anderes Auto gepackt. Die Frau und der Mann, denen das Auto gehörte, waren sehr nett und sprachen ganz ruhig mit ihnen. Nun dauerte es nicht mehr sehr lange, bis es wieder einen Stopp gab. Nun wurde Aniki aus der Box genommen. Phloxi streckte sich so gut es ging, um zu schauen, was mit ihrer Freundin passierte. Sie sah, dass Leute vor einem Haus standen und sich riesig über Aniki‘s Ankunft freuten. Dann verschwanden die Menschen mit Aniki im Haus. Nach einer Weile kamen Fahrer und Fahrerin zurück und erzählten sich, dass Aniki es sehr gut haben würde, bei diesen netten Menschen.

Phloxi wurde plötzlich ganz schlecht. Sollte es jetzt so sein, dass sie ganz alleine bleiben müsste? Wie sollte sie denn als Hundebaby zurecht kommen? Sie fand ihr neues Leben plötzlich total doof – ohne Aniki war alles doof. Die lange Reise, diese Menschen hier und überhaupt ALLES einfach nur DOOF.

Ihr Leben war zerstört, niemals mehr würde sie glücklich werden. Dieser blöde Zauberstaub brachte Unglück über die Tiere und sie wüsste gerne, wer sich diesen Blödsinn überhaupt ausgedacht hatte.

Nach recht kurzer Zeit hielt das Auto wieder an. Vorsichtig trug die Frau Phloxi in ein Haus. Nun ja, warm war es hier, aber alles roch so fremd. Phloxi blieb erst einmal wie erstarrt stehen. Dann plötzlich kamen zwei Hunde, die viel größer waren als sie. Freundlich sahen die nicht aus und raunten sie auch gleich an: „oh weh, wieder so eine Göre, mit der wir das Futter teilen müssen“ Sie ließen sie aber einfach so stehen und legten sich auf den Teppich. 

Vorsichtig drehte Phloxi ihren Kopf und sah kleine Fellwesen durch die Gegend wuseln. Sie sah sie, aber sie waren irgendwie immer wieder sofort verschwunden. Was waren das für Wesen, gab‘s hier Gespenster? Phloxi war alles nicht geheuer und nur vorsichtig tastete sie sich Schritt für Schritt vorwärts. Als sie in einen Raum kam, in dem es besonders gut roch, fühlte sie sich gleich wohler. Der Frau gab ihr sogar einen Napf voll mit leckerem Futter. Das war doch eigentlich ein guter Anfang. Danach wurde sie in eine große Box gepackt und die Leute sagten, sie müsse sich erst einmal ausruhen. Phloxi widersprach nicht und ganz schnell schlief sie tief und fest ein und wachte erst am nächsten Morgen wieder auf.

Schon nach dem Aufwachen bekam sie ein Geschirr angezogen und die beiden anderen Hunde standen auch schon im Flur. Fluchs ab ins Auto und die Fahrt ging los. Phloxi wusste nicht, was nun schon wieder passieren würde. Sicherlich wollte man sie nicht mehr und würde sie zurück in dieses elendige Tierheim bringen. Aber nach ganz kurzer Zeit wurde schon wieder angehalten und die beiden Hunde, die sie Piri und Scully riefen, sprangen aus dem Auto. Da Phloxi gelernt hatte, sich auf Aniki zu verlassen, so würde sie auch diesen Exemplaren vertrauen können, auch wenn sie ihr nicht so sympathisch waren. Sie marschierte im Dunkeln hinter ihnen her und es gab auf dem Weg viele tolle Gerüche. Warum rannten die Menschen mit ihren Hunden einfach so am dunklen frühen Morgen durch die Gegend? Sie hätten doch besser richtig lange schlafen können – aber was interessierte sie das, es war auf jeden Fall sehr interessant. Sie liefen also eine ganz Weile durch die Gegend und dann ging es wieder zum Haus. Die große Überraschung war, dass es hier sofort einen Napf voll mit Futter gab. Phloxi war sich nun ziemlich sicher, dass das irgendwie der Garten Eden sein musste, also ein Paradies.

Sie war mittlerweile auch ziemlich entspannt und ihre kindliche Neugier war geweckt durch die vielen tollen Dinge die es hier im Haus gab. Man konnte an allem ziehen und zerren und überall rein beißen. Toll war das – aber wohl nicht für die Menschen, die flitzten ständig hinter ihr her und gaben ihr Spielzeug. Oh, welch schönes Spiel. Ich zerre und ziehe und schon gibt es Spielzeug. Der Berg an Spielsachen wurde immer größer und so hatte Phloxi damit so viel zu tun, dass sie die anderen Sachen nicht mehr so interessierten. Aber es gab da noch jede Menge von den pelzigen Gespenstern. Die Menschen nannten sie Katzen und die konnte man toll durch die Gegend scheuchen, auch wenn man mal eins auf den Kopf bekam. Sie waren genauso groß wie Phloxi und schnautzten sie auch nicht gleich an, so wie Scully und Piri es taten.

Phloxi war nach einigen Tagen bei den Menschen so richtig angekommen. Welch ein Leben. Unbeschwert genoss sie die Tage und auch, dass die Menschen sich immer gleich um sie herum waren, wenn sie was vom Tisch klaute oder in das Holzbein vom Schrank biss. Was will Hund mehr ? Ausgiebige Spaziergänge, immer Futter und Wasser, zwischendurch leckere Sachen und ein Nickerchen, abends auf dem Sofa mit Körperkontakt zu den Menschen. Das ist das, was Hund sich wünscht und er ist wirklich recht anspruchslos.

Phloxi weiß noch nicht, dass sie bei diesen Menschen nicht bleiben wird. Sie betreuen Hunde in Not immer nur eine Weile, bis diese „richtige Menschen für immer“ finden. Das hat bisher auch geklappt und ein Märchen wäre kein Märchen, wenn es kein gutes Ende nehmen würde.

Deshalb endet es hier erst einmal wieder, bis auch Phloxi ihren Platz für‘s Leben gefunden hat. Alle können sicher sein, dass ihre Pflegemenschen dreimal hinschauen, wohin Phloxi irgendwann ziehen wird……………….

Phloxi Zwergenhut und Aniki Sternenglanz ( Teil 3)

Die Zeit zog ins Land und ich fühlte mich bei ihren Pflegemenschen rundum wohl. Die beiden vorhandenen Hunde waren von meiner ständigen Spielsucht nicht sonderlich begeistert, aber wir alle lebten in Harmonie.

Immer wieder kam mir der Gedanke, dass ich auch sehr gerne Menschen für mich haben möchte, so wie Aniki sie hat. Sie wird ständig verwöhnt und ihre Menschen haben immer Zeit für sie. Nun ja, ich konnte ja glücklich sein, dass ich überhaupt ein solches Leben im Luxus führen durfte. Dachte ich an die schrecklichen Wochen im Tierheim zurück, erschien mir mein Gedanke an ein Zuhause als unverschämt.

Nach einiger Zeit läutete das Telefon und mein Pflegefrauchen führte ein langes Gespräch. Sie nannte oft meinen Namen und erzählte aber auch ganz oft, was ich alles an Unsinn anstelle. Also das war doch wirklich übertrieben. Ich finde halt alles zum Anbeißen schön. 

Wir brachen einige Zeit später zu unserem üblichen Spaziergang auf, aber irgendwie war es eine andere Richtung. Das Auto stoppte und wir gingen zu einem Haus. Die Tür ging auf und völlig fremde Menschen standen dort. Ich weigerte mich, dieses Haus zu betreten. Warum waren Scully und Piri nicht bei mir? Dann ließ ich mich doch von einigen tollen leckeren Sachen überreden und der Mann und die Frau waren auch drinnen sehr nett und es gab ständig köstliche Häppchen. Nach einer Weile war meine Scheu wie verflogen und wir spielten sogar mit einem Ball. Die Zeit verging und nach einiger Zeit stellte ich erst fest, dass meine Pflegeleute nicht mehr da waren.

Mmmh, wo waren sie abgeblieben. Sicherlich kurz nach Scully und Piri schauen. Ich muss gestehen, da die Menschen hier sich ganz viel mit mir beschäftigten, habe ich sie nicht doll vermisst. Die neuen Menschen machten mit mir auch einen großen Spaziergang, nach dem ich schnell einschlief. Als ich wach wurde, waren meine Spielsachen und mein Kauzeug plötzlich hier. Meine Pflegemenschen müssen es heimlich gebracht haben. War das hier jetzt mein eigenes neues Zuhause? Gefallen hat es mir und die Menschen sind total nett.

Hier wohnen auch Hühner, die ich aber nicht scheuchen darf. Wenn wir zu ihnen raus gehen, komme ich immer an die Leine. Schauen wir mal, ob die mir noch sympathisch werden.

Insgesamt bin ich jetzt rundherum glücklich, denn ich habe jetzt all das, wovon ich in dem schrecklichen Tierheim immer geträumt habe. Vor allem eigene Menschen sind mir sehr wichtig, denn sie müssen mir ja noch zeigen, wie das Erwachsenwerden funktioniert.

Ich wünsche mir ganz fest, dass noch ganz viele Hunde aus dem Tierheim das Gefühl erleben dürfen, gewollt und gemocht zu werden, so wie Aniki und ich.

Und wenn wir nicht gestorben sind, dann leben wir noch heute...................................


April 2020: Phloxi und Aniki geht es blendend. Sie genießen es, endlich gemocht zu werden und ein richtiges Zuhause zu haben.
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